Die französische Revolution: ein Überblick

Die französische Revolution von 1789 ist die erste europäische Revolution und ist bis heute ein zentrales Ereignis in der kollektiven Erinnerung, sowie der demokratischen Entwicklungen Europas.Sie war von den Ergebnissen und Ideen der amerikanischen Revolution und der Unabhängigkeitserklärung von 1776.

Die Revolution war der Versuch, das absolutistische Staatssystem und die Ständeordnung zu überwinden und die Freiheit und Gleichheit aller französischer Bürger zu sichern.Die Gründe für den Ausbruch der Revolution waren vor allem die politische Machtlosigkeit des 3. Standes, der mit rund 98% den Großteil der Gesamtbevölkerung Frankreichs ausmachte.

Die Staatsschulden des Landes stiegen und der Adel, der dem König oft finanziell unterstützt hatte, verweigerte ihm dieses Mal die Unterstützung.Die Bürger und Bauern wurden darauf vom König, trotz Missernten, mit immer höheren Steuern belastet, um eine Wirtschaftskrise im Land zu überwinden.

Zudem hatten sich zu dieser Zeit bereits die Gedanken der Aufklärung in der Bevölkerung verbreitet und die Menschen wurden dazu aufgerufen, ihren Verstand kritisch einzusetzen.

Diese Gründe trugen dazu bei, dass sich die Unzufriedenheit innerhalb des 3. Standes weiter verstärkte und dies letztendlich in der Revolution mündete.Die Ziele der Revolutionäre waren die Einführung eines liberalen Verfassungsstaates, die Etablierung universell gültiger Menschen- und Bürgerrechte, Volkssouveränität und die politische Einflussnahme des 3. Standes.

Die Ziele wurden im Motto der Revolution „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ zusammengefasst.Die Revolution lässt sich grob in drei Phasen einteilen.

Die erste Phase, geprägt durch die Erhebung des Volkes und dem Streben nach Gleichberechtigung, lässt sich zeitlich auf die Jahre von 1789 bis 1791 eingrenzen.Sie begann mit der Wahl der Generalstände, die dem König die Erhebung neuer Steuern genehmigen sollte. Wegen der Ungleichheit der Stimmverteilung, der 3. Stand erhielt als Vertretung des Großteils der Bevölkerung ebenso viele Stimmen, wie die restlichen 2 % der Bevölkerung, setzten die Abgeordneten des 3. Standes ein Beschwerdeschreiben an den König auf.

Der König reagierte daraufhin wenig kooperativ, worauf sich die Abgeordneten des 3. Standes zur Nationalversammlung erklärten und eine neue Verfassung ausarbeiteten. Sie schworen sich am 20. Juni 1789, erst dann auseinander zu gehen, wenn sie diese fertig erarbeitet hatten. Diesen Schwur nennt man den Ballhausschwur.Nachdem sich das Gerücht verbreitete, der König wolle die Nationalversammlung mit Hilfe der Armee auflösen, bewaffneten sich viele Pariser Bürger und stürmten die Bastille, das Staatsgefängnis.

Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 gilt als offizieller Beginn der Revolution und wird noch heute in Frankreich als Staatsfeiertag betrachtet.

Der König musste die Armee aus Paris abziehen und den Bürgern seine Unterstützung zusichern.

Die Nationalversammlung verkündete kurz darauf die Menschen- und Bürgerrechte, die zur Gleichheit Aller führen sollte.Der König weigerte sich jedoch diese zu unterschreiben, worauf ca. 7.000 Frauen nach Versailles marschierten und den König zur Unterschrift zwangen.

Mit der Verkündung der neuen Verfassung, am 03. September 1791 wurde Frankreich schließlich offiziell zu konstitutionellen Monarchie und den Bürgern war es gelungen die macht des Königs erheblich einzuschränken.

Die zweite Phase der Revolution, von 1792 bis 1794 war eine, durch den „Terror“ geprägte Phase.Nach dem Sturz und der Hinrichtung des Königs erklärte sich der sogenannte Wohlfahrtsausschuss unter dem Jakobiner Maximilian de Robespierre zur Revolutionsregierung.Aufgrund der drohenden Gegenrevolution fand eine verstärkte Verfolgung aller gegenrevolutionärer Stimmen statt. Jeder, der sich gegen die Revolutionsregierung der Jakobiner stellte, wurde zum Fein der Revolution erklärt und auf der Guillotine hingerichtet.

Diese Schreckensherrschaft endete 1794 mit der Hinrichtung Robespierres und seiner Anhänger.Die dritte Phase der Revolution, von 1795 bis 1799 gilt auch als das Ende der französischen Revolution und wird als Grund für den Aufstieg Napoleon Bonapartes genannt.

Die Jakobiner wurden nach ihrer Herrschaft des Terrors verfolgt und hingerichtet. Nach dem „roten Terror“ der Jakobiner, war diese Phase vom „weißen Terror“ geprägt, der die Hinrichtung der Jakobiner propagierte.Die Thermidorianer, die nun in Frankreich die Macht übernahmen, versuchten die Ergebnisse der Revolution zu etablieren und die Lage in Frankreich zu stabilisieren.

Die Presse- und Glaubensfreiheit wurde neu eingeführt und es begann mit dem Revolutionskalender eine neue Zeitrechnung.

Der Wohlfahrtsausschuss versuchte, die wirtschaftliche Lage des Landes zu stabilisieren, ohne dabei die Eigentumsrechte der Bürger einzuschränken.

1795 verabschiedete der Nationalkonvent die Verfassung eines Direktoriums. Über diese strukturelle Gliederung der Französischen Republik gelang es Napoleon Bonaparte die Macht des Landes über einen Staatsstreich zu übernehmen.Die Ergebnisse der französischen Revolution, wie das neue Staatssystem, ließen die europäischen Monarchien um ihren Einfluss im eigenen Land fürchten. Aus diesem Grund waren die französischen Bürger während der Revolution mehrfach genötigt, ihre neuen Ideale gegenüber dem Rest Europas zu verteidigen.

Letztendlich hat die Praxis der bürgerlichen Revolution und demokratischen Idee auch den Rest Europas beeinflusst.